Tillschneider1»Un­ver­gleich­ba­re Fremd­heit« – Be­richt vom 10. IfS-Salon

Bei der zen­tra­len Fei­er zum 20. Jah­res­tag der Deut­schen Ein­heit 2010 hat­te der da­ma­li­ge Bun­des­prä­si­dent Chri­sti­an Wulff nichts bes­se­res zu tun, als – pas­send zum Na­tio­nal­fei­er­tag – zu po­stu­lie­ren: “[D]er Is­lam ge­hört in­zwi­schen auch zu Deutsch­land.” Fünf Jah­re spä­ter knüpft Bun­des­kanz­le­rin Mer­kel freu­dig dar­an an und be­kennt: “Der frü­he­re Bun­des­prä­si­dent Wulff hat ge­sagt, der Is­lam ge­hört zu Deutsch­land. Das ist so. Die­ser Mei­nung bin ich auch.” Eine ar­gu­men­ta­ti­ve Aus­ein­an­der­set­zung zu die­sem The­ma ist nicht er­wünscht; es geht le­dig­lich um Lippenbekenntnisse.
Auf dem 10. Staats­po­li­ti­schen Sa­lon am 17. Juni wird Dr. Hans-Tho­mas Till­schnei­der, Aka­de­mi­scher Rat und Ha­bi­li­tand am Lehr­stuhl für Is­lam­wis­sen­schaft der Uni­ver­si­tät Bay­reuth, sich die­ser in den letz­ten Jah­ren im­mer wie­der vi­ru­len­ten Fra­ge wid­men: »Wes­halb der Is­lam nicht zu Deutsch­land ge­hört«. Ne­ben sei­ner po­li­ti­schen Tä­tig­keit als be­kann­tes AfD-Mit­glied ist der Re­fe­rent vor al­lem ein über Fra­gen des Ko­ran­kom­men­tars pro­mo­vier­ter Is­lam­wis­sen­schaft­ler. Er wird aus sach­lich-ge­schul­ter Per­spek­ti­ve – fern­ab un­sin­ni­ger Rück­sicht­nah­men, aber auch eil­fer­ti­ger Em­pö­run­gen – dar­le­gen, wo die Un­ver­ein­bar­kei­ten des is­la­mi­schen mit dem deut­schen Kul­tur­kreis lie­gen. Das In­sti­tut für Staats­po­li­tik wird pas­sen­de Ma­te­ria­li­en und wei­ter­füh­ren­de Li­te­ra­tur bereitstellen.

Der 10. Staats­po­li­ti­sche Kon­greß fin­det am 17. Juni auf dem Haus der Ber­li­ner Bur­schen­schaft Gothia, Kö­nig­stra­ße 3 in 14163 Ber­lin-Zehlen­dorf, statt. Be­ginn ist um 20:00 Uhr. Das Teil­neh­mer­kon­tin­gent ist be­grenzt; eine zeit­na­he schrift­li­che An­mel­dung ist erforderlich.