Dr. Alex­an­der Gau­land (Bun­des­spre­cher der AfD und Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der im Bun­des­tag) hat in Schnell­ro­da zum The­ma “Po­pu­lis­mus” vorgetragen.

Daß Gau­land im Rah­men der Win­ter­aka­de­mie des In­sti­tuts für Staats­po­li­tik (IfS) zu den 150 Schü­lern und Stu­den­ten spre­chen wür­de, lag nach sei­nem FAZ-Gast­bei­trag zum Be­griff “Po­pu­lis­mus” nahe: The­ma der Win­ter­aka­de­mie war »Volk«, die Teil­neh­mer be­schäf­tig­ten sich mit un­ter­schied­li­chen Aspek­ten die­ses un­ter Be­schuß ge­ra­te­nen, sehr deut­schen Begriffs.

Gau­land hat­te  im Ok­to­ber 2018 in der FAZ poin­tiert skiz­zier­te, wie­so es der »Po­pu­lis­mus« sein müs­se, von dem aus er und die AfD Po­li­tik zu be­trei­ben hät­ten. Sein kon­tro­vers dis­ku­tier­te Bei­trag war für uns der Aus­lö­ser, den Grand­sei­gneur der al­ter­na­ti­ven Po­li­tik für Deutsch­land nach Schnell­ro­da einzuladen.

Die Auf­fas­sun­gen Gau­lands über Po­pu­lis­mus und Volk so­wie sei­ne Kri­tik an ei­ner de­mo­kra­tie- und volks­fer­nen Eli­te wer­den vom In­sti­tut für Staats­po­li­tik ge­teilt — in ei­ner Stu­die mit dem Ti­tel “Die Stun­de des Po­pu­lis­mus” hat das IfS eine po­si­ti­ve Über­nah­me des Be­griffs und der dar­aus ab­ge­lei­te­ten Ver­hal­tens­leh­ren zusammengefaßt.

In sei­nem un­ten als Vi­deo­mit­schnitt ver­öf­fent­lich­ten Vor­trag über­nimmt Gau­land den »Po­pu­lis­mus« als po­li­ti­sche Aus­rich­tung, wen­det ihn ins Po­si­ti­ve und be­an­sprucht ihn selbst­be­wußt für sich und sei­ne Partei.

»Po­pu­lis­mus« wird von uns und Gau­land als eine ganz un­ter­schied­li­che For­men an­neh­men­de Pro­test­be­we­gung ge­gen die Glo­ba­li­sie­rung in­ter­pre­tiert, als Pro­test “ge­gen­über zwei ih­rer haupt­säch­li­chen Er­schei­nungs­for­men: dem in­ter­na­tio­na­len Han­del und der Mi­gra­ti­on, also der grenz­über­schrei­ten­den Be­we­gung von Geld und Gü­tern ei­ner­seits und von Per­so­nen an­de­rer­seits” (Phil­ip Manow).

Es geht in die­sem Kon­text, also im Sin­ne ei­nes au­then­ti­schen, aus der Zeit her­aus not­wen­dig ge­wor­de­nen »Po­pu­lis­mus«, um “ein Bünd­nis al­ler star­ken kol­lek­ti­ven Iden­ti­tä­ten, al­ler Kul­tu­ren, die sich nicht da­mit ab­fin­den, un­ter der Dampf­wal­ze der Glo­ba­li­sie­rung zu ver­schwin­den” (Alain de Benoist).

Be­trie­ben wird die­se Dampf­wal­ze von ei­ner neu­en glo­ba­le Klas­se, die al­lei­ne da­durch schon als po­li­ti­scher Geg­ner mar­kiert ist. In den Wor­ten Gau­lands, der wie­der­um den eng­li­schen Pu­bli­zi­sten Da­vid Good­hard zi­tiert, ste­hen die ort­lo­sen, glo­bal mo­bi­len “Any­whe­res” den ver­or­te­ten, an ih­rer Hei­mat fest­hal­ten­den “So­me­whe­res” gegenüber.

Die An­ge­hö­ri­gen der neu­en Klas­se sind ih­ren ei­ge­nen Völ­kern gänz­lich ent­frem­det, in der Welt, also über­all und zu­gleich nir­gends zu­hau­se, und und sie pre­di­gen das Ide­al ei­ner glo­ba­li­sier­ten, mo­ral­ge­sät­tig­ten Welt­ge­sell­schaft, ohne Gren­zen, ohne Iden­ti­tä­ten und ohne Konflikte.

Dr. Alex­an­der Gau­lands steht auf der Sei­te der “So­me­whe­res” (wie Trump, wie Le Pen, wie Stra­che, wie Or­ban, wie Sal­vi­ni), und sein Vor­trag ist so­mit eine Ge­län­de­ver­mes­sung, eine Stand­ort­be­stim­mung, aber auch: eine Be­stim­mung des Geg­ners. Das Ma­nu­skript der Rede er­scheint im kom­men­den Heft der Se­zes­si­on (Fe­bru­ar 2019), das den näch­sten, star­ken Jahr­gang un­se­rer Zeit­schrift eröffnet.

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